Nachgedacht

Ich schreibe diese Zeilen gerade Anfang August; wenn der Martinsbote mit diesem Text in Ihren Briefkästen liegt, wird es Ende August sein. Gerade gehen die Infektionszahlen mit Corona wieder in die Höhe und ich sitze am Schreibtisch und versuche, den Spätsommer und den Herbst zu planen. Das ist mir noch nie so schwer gefallen wie jetzt gerade. Normalerweise steht im Sommer die Jahresplanung für das darauf folgende Jahr schon fest, jetzt weiß ich noch nicht einmal, welche Veranstaltungen nach den Sommerferien möglich sein werden. Fragen über Fragen.

Und dann fällt mein Blick auf den Monatsspruch für August:

Dieser Vers stammt aus dem 139. Psalm, meinem Lieblingspsalm. Und der beginnt so:

HERR,
du erforschest mich und kennest mich.

Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne.

Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege.

Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht schon wüsstest.

Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.

Und mein absoluter Lieblingsvers daraus ist:

Spräche ich: Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein,

so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtete wie der Tag.

Mich tröstet das, mich baut das auf, mich lässt das hoffen, dass ich in all den Unsicherheiten und Ängsten doch geborgen bin in Gottes Hand. Dass da einer ist, der nicht will, dass wir die Hoffnung aufgeben, dass es am Ende doch noch gut wird: der, der uns das Leben eingehaucht, uns beseelt hat.

Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin;

wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.

Also: vielleicht mehr danken, weniger sorgen, mehr auf das blicken, was verheißungsvoll und hoffnungsfroh stimmt als auf das, was gerade mal wieder nicht möglich ist. Vielleicht könnte das ja unsere Strategie für die nächste Zeit sein?

Ihre Pastorin Susanne Franz

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