Vaterunser

Das Gebet Jesu

Das Vaterunser ist das bekannteste Gebet der Christen, es soll auf Jesus selbst zurückgehen. In zwei Evangelien ist überliefert, wie Jesus seine Jünger damit gelehrt hat zu beten. Das Vaterunser verbindet die weltweite Christenheit und ist in viele Sprachen übersetzt. In jedem Gottesdienst wird es gesprochen, dazu läuten die Glocken.

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

Matthäusevangelium 6,9-13

Quelle: EKD

 

Das Vaterunser ist das am weitesten verbreitete Gebet des Christentums und das einzige, das nach dem Neuen Testament Jesus Christus selbst seine Jünger gelehrt hat. Es wird von Christen aller Konfessionen gebetet, von den meisten auch im Gottesdienst. Dazu verwenden sie die längere Version mit insgesamt sieben Bitten, die im Matthäusevangelium enthalten ist. Im Lukasevangelium gibt es eine kürzere Version mit fünf Bitten. Dank der häufigen Verwendung ist das Vaterunser einer der bekanntesten Texte der Bibel. Zusammen mit dem Credo und den Zehn Geboten galt es als eine der Grundlagen, die jeder getaufte Christ lernen und wissen sollte. Der lutherische Katechismus knüpft an diese Tradition an.

Quelle: Wikipedia

 

Das Vaterunser heißt auch :

Pater noster oder Oratio Dominica (lateinisch) in der Tradition der Westkirche

Gebet des Herrn oder Herrengebet in lutherischer Tradition

Unser Vater in den evangelisch-reformierten Kirchen und vielen evangelischen Freikirchen

 

Tafel mit dem deutschen Text in der Paternosterkirche (Jerusalem)

Quelle: Wikipedia

 

 

 

Randnotiz

Mit fest im Gedächtnis verankerten Texten ist das so eine Sache – auch mit biblischen und kirchlichen: man sollte sich das gut überlegen, wenn man da Veränderungen plant …

Für mich zum Beispiel muss die Weihnachtsgeschichte anfangen mit: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.“  Sonst kann es nicht wirklich Weihnachten für mich werden. Und der 23. Psalm muss mit den Worten: „Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ beginnen. Andere Textfassungen mögen moderner, klarer, verständlicher sein – aber sie klingen nicht so vertraut, sie laden mich nicht ein, mich zu Hause zu fühlen. Beim Vaterunser geht es mir ganz ähnlich – obwohl: da habe ich mich ja schon einmal umgewöhnen müssen. Das ist zwar schon ein wenig her, aber trotzdem geistern mit manchmal noch die alten Wendungen durchs Hirn.

In den Jahren 1970/71 hat eine Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen des deutschen Sprachgebietes, in der Vertreter der römisch-katholischen Kirche, der evangelischen Landeskirchen, der Altkatholiken sowie einzelner Freikirchen vertreten waren, einen neuen, gemeinsamen Text erarbeitet. Bis das dann in den Kirchengemeinden ankam, hat das noch ein wenig gedauert. Ich war jedenfalls schon konfirmiert, als die neue Fassung in meiner damaligen Kirchengemeinde eingeführt wurde. Plötzlich waren in den Gesangbüchern, die in der Kirche auslagen, Zettel mit der neuen Fassung eingeklebt. Die Idee dahinter, dass möglichst in allen deutschsprachigen christlichen Kirchen die identischen Worte gesprochen werden, fand und finde ich total überzeugend. Und doch habe ich an drei Stellen anfangs immer mal wieder gestockt:

Gelernt hatte ich: Vater unser, der du bist im Himmel – wie im Himmel, also auch auf Erden – erlöse uns von dem Übel. Und nun ging es eben anders.

Na ja, in den Jahrzehnten seither habe ich mich nun mittlerweile umgewöhnt. Aber manchmal kann man das bei großen Gottesdiensten noch hören, dass jemand sich mit der alten Fassung versucht.

Beim Glaubensbekenntnis fällt das übrigens noch mehr auf; da hieß es nämlich früher „Auferstehung des Fleisches“ statt heute „Auferstehung der Toten“. Also, wenn bei dieser Passage des Glaubensbekenntnisses nun ein leises Zischen durch den Raum geht, dann denke ich immer: „Na, lange nicht mehr in der Kirche gewesen, was? Schön, dass Sie’s mal wieder geschafft haben!“

Text:S. Franz

 

Hätten Sie gedacht, dass mehr Deutsche das Vaterunser auswendig können, als den Text der Nationalhymne? Jeder Zweite hierzulande kennt dieses zentrale Gebet. Damit zählt es für viele Menschen zu ihrem „protestantischen Handgepäck“ – zu den zentralen Texten, die ihnen bezüglich ihres Glaubens etwas bedeuten, mit denen sie eine Erinnerung, eine Geschichte, ein Gefühl oder ein Gedanke verbindet. Die sie überallhin und durch alle Zeiten begleiten. Und die ihnen wichtig sind.

Quelle: chrismon

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