Taufe

Taufe: sichtbares Zeichen für die Gemeinschaft mit Gott

Taufbecken in der St-Martins-Kirche

Taufbecken in der Kirche St. Martin

Mit der heiligen Taufe wird dem Menschen die Gnade Gottes zugesprochen und in die weltweite Gemeinschaft der Christenheit hineingestellt. Sie ist das sichtbare Zeichen dafür, dass Gott diesen Menschen angenommen hat. Dies macht deutlich, dass wir Menschen nicht uns selbst überlassen sind. In der Taufe vertrauen wir unsere Freude über das Leben, aber auch unsere Ängste und Zweifel Gott an. Die Taufe ist ein Sakrament und fast alle christlichen Kirchen erkennen es gegenseitig an. Deshalb kann jeder Mensch nur einmal im Leben getauft werden, auch wenn er beispielsweise die Konfession wechselt.

Was müssen Sie tun, wenn Sie Ihr Kind taufen lassen wollen? 

Nehmen Sie Kontakt zu Ihrer Kirchengemeinde auf, die Telefonnummer finden Sie hier auf der Internetseite. Vereinbaren Sie einen ersten Gesprächstermin. Im Gespräch ist Raum für all Ihre Fragen, auch bei der Wahl des Taufspruchs steht man Ihnen beratend zur Seite.

Taufpaten: Begleiter auf dem Weg des Glaubens

Im Gegensatz zu den Eltern müssen Taufpaten Mitglied einer anerkannten christlichen Kirche sein. Sie versprechen vor der Gemeinde und Gott, das Kind im christlichen Glauben begleiten und stärken zu wollen. Wenn die Paten nicht Mitglied in der Gemeinde sind, in der der Täufling getauft wird, benötigen sie einen Patenschein, den ihnen die Heimatkirchengemeinde ausstellt. In der evangelischen Kirche können Jugendliche ab der Konfirmation Pate werden.

 

„…ich wurde nicht gefragt bei meiner geburt

und die mich gebar

wurde auch nicht gefragt bei ihrer geburt

niemand wurde gefragt

außer dem einen

und der sagte ja.“

[Kurt Marti]

Tauferinnerung in unserer Gemeinde

Obwohl wir uns nicht an unseren Geburtstag erinnern können, gedenken wir alljährlich mit unseren Geburtstagsfeiern an das Ereignis unseres Geburtstages.

Ähnlich kann es sich doch auch mit der Feier unseres Tauftages verhalten: Am Tauftag wird die Taufkerze angezündet und die Paten eingeladen. So können wir uns gemeinsam an die Taufe und die von Gott gegebene Zusage erinnern.

Solche Taufgedächtnisriten sind in unseren Breitengraden jedoch nicht ausreichend ausgeprägt. Darum haben wir uns vorgenommen, das Vorhandene zu beleben und bekannt zu machen und vielleicht auch etwas Neues entstehen zu lassen.

So haben wir in Oldendorf vor einigen Jahren damit angefangen, diese Tradition bei den neugetauften Kleinkindern wieder zu beleben.

Dazu gibt es die Tauferinnerungs-Briefe:

Viermal erhalten alle Kinder, die im Alter von 0-2 Jahren getauft worden sind, Post von unserer Kirchengemeinde. In den Briefen finden sich Anregungen für die Eltern zu den Themen „Geschichten erzählen“, „Mit Kindern singen“, „Mit Kindern beten“ und „Rituale“. Für die Kinder gibt es was zum Basteln oder Zuhören oder Mitsingen oder…

Und fünf Jahre nach der Taufe werden Familien, die ihr Kind hier in der St.Martins-Gemeinde haben taufen lassen, zu einem Tauferinnerungsgottesdienst eingeladen.                                                                                                                                          (Martina Reil)

Gottesgeschenk TaufeHäufige Fragen zur Taufe

Was ist die Taufe und wie geht sie von statten?

Die Taufe wird im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes vollzogen. Dabei wird das Haupt des Täuflings dreimal mit Wasser begossen. Sie geht auf den Taufbefehl Jesu Christi zurück.

Die Taufe ist in erster Linie eine Zusage der Liebe und des Segens Gottes. Mit der Taufe beginnt zudem kirchenrechtlich die Kirchenmitgliedschaft. Sie ist ihrem Wesen nach nicht wiederholbar.

Nur eine mit Wasser und auf den Namen des Dreieinigen Gottes (Vater, Sohn  und Heiliger Geist) vollzogene Taufe ist gültig. Bei einer Taufe werden durch die Eltern in der Regel zwei Paten bestellt.

Kann die Taufe ungültig werden?

Auch bei einem Kirchenaustritt bleibt die Taufe gültig, sie wird also nicht wiederholt, wenn man wieder in die evangelische Kirche eintritt oder wenn man in einer anderen Kirche oder kirchlichen Gemeinschaft gültig getauft worden ist.

Wo findet eine Taufe statt?

Die Taufe wird in der Regel im Gemeindegottesdienst in der Kirche gefeiert. In besonders begründeten Ausnahmefällen kann auch zu Hause, in Krankenhäusern und Kliniken getauft werden. Wenn für einen Menschen, besonders für ein neugeborenes Kind, Lebensgefahr besteht und ein Pfarrer oder eine Pfarrerin nicht mehr herbeigerufen werden kann, darf jeder Christ taufen. Voraussetzung ist, dass der Täufling oder die Eltern einverstanden sind.

Auch hier muss mit Wasser und auf den Namen des Dreieinigen Gottes  (Vater, Sohn  und Heiliger Geist) getauft werden. Diese „Nottaufe“  ist danach der zuständigen Kirchengemeinde anzuzeigen.

Wer kann getauft werden?

Jeder Mensch kann getauft werden. In der Regel werden Kinder getauft. Aber auch Erwachsene werden getauft. Bei der Taufe eines Kindes versprechen Eltern und Paten, dass sie sich für eine christliche Erziehung einsetzen. Der Erwachsenentaufe geht eine Zeit der Vorbereitung mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer voran. Weil die Taufe nicht wiederholt werden kann, darf der Täufling nicht bereits in einer anderen Kirche gültig getauft worden sein.

Können Adoptiveltern ihr Kind taufen lassen?

Ein ungetauftes Kind, das in einer Familie in Adoptivpflegschaft lebt, kann nur getauft werden, wenn die Personensorgeberechtigten zustimmen. Das kann in einem nicht abgeschlossenen Adoptionsverfahren das Jugendamt sein. Ohne die Zustimmung der Personensorgeberechtigten kann das Kind nicht getauft werden. Wird das Kind mit Zustimmung der Personensorgeberechtigten getauft, muss ins Kirchenbuch der zur Zeit der Taufe gültige Name des Kindes eingetragen werden.

Kann man sein Kind taufen lassen, wenn beide Eltern nicht in der Kirche sind?

Dies ist nur ausnahmsweise und unter zwei Bedingungen möglich:

  1. Das Presbyterium stimmt zu.
  2. An Stelle der Eltern werden evangelische Christinnen und Christen benannt, die zuverlässig für die christliche Erziehung des Kindes sorgen.

Wer kann Pate werden?

Mindestens eine Patin oder ein Pate muss der evangelischen Kirche angehören und zum heiligen Abendmahl zugelassen sein. Daneben können auch Mitglieder einer anderen christlichen Kirche, die der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) angehört, als weitere Patinnen und Paten zugelassen werden.

Wann soll die Taufe eines Kindes zurückgestellt werden?

Die Taufe eines Kindes soll zurückgestellt werden:

  • wenn weder Mutter noch Vater der evangelischen Kirche angehören
  • wenn die evangelische Erziehung des Kindes nicht gewährleistet ist
  • wenn Mutter und Vater das Taufgespräch ablehnen und nicht dafür sorgen, dass geeignete Paten bestellt werden und für die evangelische Erziehung mitsorgen

Gibt es eine ökumenische Taufe?

Nein. Da die Taufe zugleich die Aufnahme in eine konkrete Gemeinschaft ist, erfolgt sie immer innerhalb einer Konfession.

 (Landeskirche Hannover – Jahr der Taufe 2011 – Gottesgeschenk)

 

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