Christi Himmelfahrt

Diese Texte und Gedanken sind Schwerpunktthema-Beiträge aus dem Martinsboten 2-2014.

 

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Christi Himmelfahrt

 (altgriechisch ἡ Ἀνάληψις τοῦ Κυρίου ‚die Aufnahme des Herrn‘, lateinisch Ascensio Domini ‚Aufstieg des Herrn‘) bezeichnet im christlichen Glauben die Rückkehr Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel. Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag des Osterfestkreises, also 39 Tage nach dem Ostersonntag, gefeiert. Deshalb fällt das Fest immer auf einen Donnerstag. Der frühestmögliche Termin ist der 30. April; der späteste der 3.Juni.

Dieses Bild von Andrea Mantegna zeigt Christus von Engeln getragen. (Tempera auf Holz, um 1461.)

Die drei Tage vor Christi Himmelfahrt werden als Bitttage (lateinisch „Rogationes“ oder „Litaniae minores“ „kleine Litaneien“) mit den sogenannten Bittprozessionen begangen, Feldumgängen als Fürbitte um eine gute Ernte. […]

Neben „Bewahrung der Schöpfung“ in Weiterführung der ursprünglich agrarischen Ausrichtung können heute auch „Arbeit für alle“, „Frieden“, „Brot für die Welt“ und „Ehrfurcht vor dem menschlichen Leben“ Motive der Bittprozessionen sein.

Die neun Tage zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten sind die Zeit der Pfingstnovene, in der besonders um die Gaben des Heiligen Geistes gebetet wird.

Hält man sich an die einzige konkrete Zeitangabe in der Bibel, so vergingen zwischen Auferstehung und Himmelfahrt 40 Tage (Apg 1,3.9f), wenngleich auch Lk 24,51 eine Himmelfahrt am Ostertage nahezulegen scheint. Daher wird das Fest Christi Himmelfahrt 40 Tage nach Ostern gefeiert. i

Nach dem christlichen Glauben sollen wir uns jedoch nicht einfach vorstellen, dass Jesus an diesem Tag nach oben in den Himmel aufgestiegen ist. Himmel steht hier für die Nähe Gottes. Jesus wird durch seine „Himmelfahrt“ zur Rechten Gottes gesetzt und bleibt für uns damit lebendig und wichtig.

So bedeutet Himmelfahrt auch, dass die Ostergeschichte mit dem Tod und der Auferstehung Jesus für die Christen ein gutes Ende nimmt. Es gibt ihnen die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. ii

i Quelle: www.wikipedia.de / ii Quelle: www.wasistwas.de

 

Christi Himmelfahrt – unser Vatertag

Nach unserer christlichen Glaubensgeschichte geschah die Auferstehung Jesu aus dem Tod nicht etwa so, dass Jesus am Ostermorgen sofort in den Himmel zum Vater Gott fuhr.

Zunächst weilte er als Auferstandener noch leibhaftig auf der Erde. Davon berichten die Evangelien an verschiedenen Stellen. Erst 40 Tage nach dem Osterfest ist Jesus in den Himmel aufgefahren. Damit war er endgültig nicht mehr auf dieser Erde.

Er hat zuvor seine Jünger beauftragt, hinaus in die Welt zu ziehen und den Menschen die frohe Botschaft von Gottes Liebe zu erzählen, einer Liebe, die sogar den Tod überwindet. Wer zu diesem Jesus gehören will, soll auf den Namen des dreieinigen Gottes getauft werden. Und er oder sie soll darin unterrichtet werden, was die frohe Botschaft Jesu für sein oder ihr Leben bedeutet (Tauf- oder Konfirmandenunterricht).

Kirchenfenster im Oldendorfer Altarraum - Christi Himmelfahrt

Kirchenfenster im Oldendorfer Altarraum – Christi Himmelfahrt

Genauso wie die Auferstehung Jesu vom Tode ist auch seine Himmelfahrt ein Wunder, das nicht durch Logik, Verstand oder Begreifen zu verstehen ist. Die Himmelfahrt ist wie die Auferstehung nur zu glauben. Dieser Glaube wird bewirkt vom Heiligen Geist, der zu Pfingsten (10 Tage nach der Himmelfahrt Jesu) über die Jünger kam und sie endlich verstehen ließ, was da geschehen war. Dass nämlich Gott den Himmel geöffnet hatte für alle, die Jesus nachfolgen.

Gott hat Jesus in seinem Reich des Himmels seinen rechten Platz zugewiesen. In der Antike war der rechte Platz neben dem (Haus-)Herrn für den Nachfolger oder den Ehrengast bestimmt.

Christi Himmelfahrt markiert für Christen zwei Ereignisse:

  • Jesus wird unwiderruflich in das Leben Gottes gerufen. Er hinterlässt seine Jünger allein und verantwortlich. Alles, was gesagt werden musste, hat Jesus in seinem Leben gesagt. Insofern ist Himmelfahrt auch Beweis für die Freiheit des Menschen. Gott zieht sich zurück und überlässt den Menschen ihren Freiraum. Seine Einladung zum Glauben und Vertrauen allerdings ist ausgesprochen.
  • Die Lücke, die Jesus hinterlässt, wird nicht offen bleiben. Jesus hat einen Tröster angekündigt. Zu Pfingsten begreifen die Jünger, was damit gemeint ist: Es ist der Heilige Geist, der Geist Jesu, der jetzt neu unter den Jüngern aufflammt. Jesus ist nicht mehr da, aber sein Geist ist lebendig unter seinen Jüngern. Das markiert den Beginn einer Bewegung im Glauben an den Herrn, der für seine geliebten Menschen durch den Tod ging und auferweckt wurde als erster Mensch. Pfingsten ist somit der Geburtstag der christlichen Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden.

(Text/Foto: B. Ziemens)

 

Himmelfahrt = feiern! und saufen?

Das fiel meinen Freunden als erstes ein:

Himmelfahrt Wordle

Schaut man jetzt in die Bibel, findet man dort das Folgende im Lukasevangelium:

„Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.“ (Lk. 24,50-53)

Meinen Freunden fielen 19 Begriffe bzw. Dinge zum Thema Himmelfahrt ein.   Davon stehen neun in irgendeinem Zusammenhang mit dem christlichen Ereignis. Die übrigen zehn Begriffe gehören alle in die Kategorie Feiern und Saufen am Vatertag.

Was ist aber Himmelfahrt und was ist Vatertag? Beginnen wir mit dem jüngeren „Fest“: Der Vatertag wurde erstmals 1910 von Sonora Smart Dodd (1882–1978) zu Ehren ihres Vaters ausgerufen, der im Sezessionskrieg kämpfte; beeinflusst wurde sie durch die Einführung des   Muttertags. Heute geht es beim Vatertag aber nicht mehr darum, den tapferen Kriegshelden zu ehren, sondern mit dem Bollerwagen und Unmengen von Alkohol zu einer Gaststätte zu wandern und sich zu besaufen. In Deutschland wurde   dieser Ehrentag auf den 40. Tag nach Ostern und damit auf Christi Himmelfahrt gelegt.

Dieses Fest hat eine Tradition von ca. 2000 Jahren „Christi Himmelfahrt“. Es   ist eine symbolische Erzählung. Die   Geschichte beschreibt den Weg zu Gott und zwar nicht nur den Weg von Jesus, sondern auch den von jedem anderen Menschen. Diese Vorstellung von einem Leben nach dem Tod ist doch viel schöner als die, dass man in einem Sarg liegt und die Mäuse an einem knabbern.

Der Himmel ist auch ein Symbol, er steht für die Nähe zu Gott. Genauso wenig, wie Jesus auf einer Wolke nach oben flog, sitzen Gott und Jesus jetzt auf einer   Wolke und schweben über die Erde.   Der Himmel ist als Ort der Nähe Gottes zu sehen, der gleichzeitig den Menschen fern ist. Klingt ja alles ganz positiv, aber jetzt ist Jesus bei Gott und die beiden richten über die Lebenden und die Toten, wir Menschen sind hier unten auf der Erde und müssen alleine klar kommen.

Doch netterweise hat Jesus ja noch vor seiner „Abreise“ den Auftrag gegeben, seine Lehren zu verbreiten. Also ganz toll, derjenige, der den Armen und Kranken geholfen hat, der geht jetzt endgültig, lässt alle im Stich und verteilt auch noch Aufgaben. Doch was machten die Jünger? Sie freuten sich und priesen Gott. Sie taten dies, weil sie die Hoffnung   hatten, dass Jesus irgendwann wiederkommt. Himmelfahrt ist also das Ende von Jesu Zusammensein mit den     Menschen und gleichzeitig der Beginn von etwas Neuem, der Beginn der   christlichen Gemeinschaft in der Welt.

Zwei sehr unterschiedlich Feste, die nicht nur das gleiche Datum haben,   sondern auch Gemeinsamkeiten nämlich die Freude und Ehre, die mit beiden   Festen verbunden sind. Schön wäre es jetzt, wenn euch zum Thema Himmelfahrt ein wenig mehr einfiele als die paar   Begriffe, die im Wordle zu finden sind. Natürlich könnt ihr weiter Vatertag feiern, doch denkt dabei auch einmal an die ältere Bedeutung des Tages, an dem   ihr schulfrei habt, und nicht nur an den Alkohol!

(Text/Foto: Louisa Maria von Rönn)

 

Himmelfahrt = Scheunengottesdienst in Kuhla – wie alles begann!

Einladungsschild KuhlaDen Himmelfahrtsgottesdienst gibt es in meiner Erinnerung schon fast so lange wie den Spargel auf unserem Hof, den ersten haben wir Anfang der 90er Jahre gepflanzt.

Es muss so Ende der 90er gewesen sein, als die Himmelpfortener Tradition endete, einen schönen, oft von den Posaunen mit Herrn Trentepohl begleiteten Himmelfahrtsgottesdienst im Garten des Steinmetz-Hauses zu feiern. Dieser hatte in meiner Erinnerung immer viele Besucher und so wurden Überlegungen gemeinsam mit der Kirchengemeinde Oldendorf angestellt, wie man am besten die Menschen am Himmelfahrtstag, an dem es die meisten bei schönem Wetter nach draußen zieht, in einen Gottesdienst zu locken.

So entstand die Idee, einen besonderen Gottesdienst im Hagen zu feiern, unserem kleinen parkartigen Wald hinter unserem Garten.

Aber genau bei diesem ersten Mal spielte das Wetter nicht mit, es war grau und nieselig und so zogen wir am Himmelfahrtsmorgen in die Scheune, die für diesen Zweck als Ausweichquartier vorbereitet war.

Daraus ist mit den Jahren die wunderbare Tradition eines fröhlichen, oft lustigen, aber gleichzeitig feierlichen Gottesdienstes geworden, den viele Pastoren und Mitwirkende aus beiden Kirchengemeinden mit Humor und großer Kreativität geprägt haben und der bis heute von Schwalbengesang begleitet wird.

Mit einer überraschenden Predigt

Mit einer überraschenden Predigt

(Text/ Fotos: Viktoria von Gruben)

 

 

 

 

Die Scheune wird herausgeputzt!

Die Scheune wird herausgeputzt!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir laden herzlich ein in jedem Jahr zum traditionellen

Himmelfahrts-Gottesdienst in der Scheune von Gut Kuhla am Himmelfahrts-Donnerstag, um 10:00 Uhr.

 Wie immer mit einer überraschenden Predigt anschließend Möglichkeit zum Imbiss.

 Eine Veranstaltung der Kirchengemeinden Himmelpforten und Oldendorf

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