Nachgedacht – Dezember 2013

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So lautet der Monatsspruch für Dezember, für die Adventszeit. Das ist bekanntlich die Zeit, in der es intensiv nach Glühwein und Lebkuchen und Tannengrün riecht, die Zeit des Keksebackens und Bastelns, die Zeit der Lichter und Kerzen, die Zeit, in der die Glocken am süßesten klingen – jedenfalls wenn es nach dem allseits bekannten Lied geht.

Aber dieser Vers aus dem Johannesevangelium klingt so gar nicht vorweihnachtlich, er klingt so, als wäre er noch übrig geblieben vom Volkstrauertag oder vom Totensonntag, ja, er klingt eher ein wenig nach Grabrede als nach froher Erwartung: Was haben wir nicht alles an ihm gehabt! Früher. Früher, da war überhaupt alles besser: da gab es noch Gemeinschaft in den Dörfern und in den Nachbarschaften, da stand man noch füreinander ein, da war es noch nicht so hektisch und so konsumoreintiert, auch nicht in der Advents-und Weihnachtszeit.

  „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.“

So beginnt das Johannesevangelium. „Das Licht scheint in der Finsternis.“ Ja, es ist nicht alles schön und hell und bunt. Aber es ist eben auch nicht alles finster. Nicht in unserer Welt, nicht in unseren Herzen, wenn wir denn dem vertrauen, um den es in diesen Versen geht, dem Gott, der in Jesus Christus unter uns gewohnt hat, der unser Leben gelebt hat, unseren Tod gestorben ist, und der dennoch nicht im Tod geblieben ist. Auf all das will uns die Adventszeit vorbereiten, nicht nur auf das niedliche Baby in der Krippe.

Das macht unseren kirchlichen Advent zu einer ernsteren Zeit als den der Weihnachtsmärkte und vollen Kaufhäuser. Aber auch zu einem hoffnungsvolleren, von dem mehr bleibt als das zusammengeknüllte Papier der Weihnachtsgeschenke unterm Tannenbaum. Gottes Geschenk an uns ist größer. So wie es in dem Adventslied besungen wird:

Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern. So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern! Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein. Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr. Von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.

Möge etwas von diesem Licht auch in unsere Advents- und Weihnachtszeit fallen.                                                                                             Susanne Franz, Pastorin

 

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