Manchmal muss man sich wundern, wofür Menschen freiwillig wach bleiben: da läuft im Kino mal wieder die „Herr der Ringe“-Trilogie: die reine Filmspielzeit beträgt insgesamt 535 Minuten oder 8 Stunden 55 Minuten, Pausen für Verpflegung und Getränke noch nicht eingerechnet; das wird ’ne lange Nacht! Länger als ein Arbeitstag in der Nachtschicht ist das allemal. Und auch da heißt es ja: bloß nicht einschlafen!
Jesus Christus spricht: Wachet!
So lautet die Losung für den Monat März aus dem Markusevangelium. Wach bleiben, nicht einschlafen!
„Es ist wie bei einem Mann, der verreist. Er verlässt sein Haus und überträgt seinen Dienern die Verantwortung. Jedem weist er seine Aufgabe zu, und dem Türhüter befiehlt er, wachsam zu sein.
So sollt auch ihr wach bleiben, weil ihr nicht wisst, wann der Hausherr kommen wird: am Abend, um Mitternacht, beim ersten Hahnenschrei oder wenn die Sonne aufgeht. Wenn er kommt, soll er euch nicht im Schlaf überraschen!“ So steht es in der Bibel.
Gott hat sich zu uns auf den Weg gemacht – daran haben wir uns an Weihnachten erinnern lassen. Und er ist weiter unterwegs zu uns, das sollen wir den Rest des Jahres bedenken. Wär doch blöd, das zu verpassen. Er kann uns ganz unverhofft begegnen: in einem Kind, das unsere Fürsprache braucht, in der Freundin, deren Leben ganz plötzlich aus den Fugen gerät und die auf uns zählt oder auch am Bett eines Sterbenden, den wir in seinen letzten Stunden begleiten dürfen. Also: Augen auf und gut hinsehen. Da kommt was auf uns zu!
S. Franz, Pastorin