Wege im Advent – der Schwerpunkt im Martinsboten 2017-04

Die Adventszeit ist die am stärksten geprägte Zeit im Jahr. Gott macht sich auf den Weg zu uns Menschen. Er kommt in unsere oft unruhige und bedrohte Welt und bringt Licht in unsere Dunkelheit. Gott will heilen, was zerbrochen ist, er will die Traurigen trösten, den Verzweifelten Hoffnung schenken und Frieden schaffen. Darum schickt   er seinen Sohn. Er ist der Heiland, der erwartete Messias. In ihm will Gott uns nahe sein und das Leben mit uns teilen, damit „alles gut wird“.

Lukas beginnt sein Evangelium mit der Vorgeschichte zur Geburt Jesu. Er will deutlich machen, dass sich alle prophetischen Verheißungen von Anfang an in Jesus erfüllt haben. Gottes Geist umspannt die ganze Geschichte. Das Motiv des Weges spielt für Lukas eine wichtige Rolle: Mit dem Weg Jesu beschreibt er den Weg des Heils zu uns – auf die Erde und auf dieser Erde.

Die Personen der Weihnachtsgeschichte legen weite Wege zurück,    um zu erleben, wie Gottes Verheißung erfüllt wird.

 

Ein ungewöhnlicher Weg – Gabriel und Maria

Lukas 1,26-28

Ein Engel, Gabriel, kommt mit einer göttlichen Botschaft vom Himmel auf die Erde. Er verkündet der jungen Maria die Geburt eines Sohnes. Maria ist verwirrt: Mit Josef war sie noch nie zusammen und als Jungfrau kann sie nicht schwanger sein. Aber bei Gott ist nichts unmöglich. Um den Menschen sein Heil zu bringen, geht Gott auch ungewöhnliche Wege. Anders kommt er nicht ans Ziel. Der allmächtige, ferne Gott wird ein Mensch wie wir, geboren von einer einfachen Frau. Er will das Leben mit seinen Sorgen und Freuden mit uns teilen. Das verheißene Kind wird ein besonderes Kind sein, ein Kind von Gottes Geist: Der Messias. Maria ist bereit für diese Aufgabe.

 

Ein erwartungsvoller Weg – Maria und Elisabeth

Lukas 1,39-45.56

Maria macht sich auf den Weg zu  ihrer Verwandten Elisabeth. Beide  Frauen wurden unerwartet schwanger: Die junge Maria und die hochbetagte Elisabeth, die so lange vergeblich auf ein Kind gewartet hatte. Beide hatten zuvor Besuch von einem Engel, der ihnen die Schwangerschaft verkündet hat. Der Weg ins judäische Gebirge ist für Maria beschwerlich. Die Frauen  begegnen einander. Die Kinder, die sie erwarten, sind von Gott beauftragt, der Welt das Heil zu bringen. Für die beiden Frauen ist dies eine große verantwortungsvolle Aufgabe, die sie mit unterschiedlichen Gefühlen, mit Vorfreude, Stolz, Sorge und Ungewissheit erfüllt.

Lukas verbindet in der Begegnung der Frauen die Geschichte des Täufers Johannes, der dem Messias den Weg bereiten soll, mit der Geschichte Jeus, des Messias selbst.

Ein mühsamer Weg – Maria und Josef

Lukas 2,1-5

Nach der Verheißung wird der Messias in Bethlehem, der Stadt Davids, geboren (Micha 5,1). Dass diese Verheißung erfüllt wird, ist Lukas ganz wichtig. Zugleich stellt er die Geburtsgeschichte in einen historischen Rahmen: Kaiser August ordnet eine Volkszählung an. Darum machen sich Maria und Josef auf den Weg nach Bethlehem, in die Stadt der Vorfahren Josefs.

Für die schwangere Maria ist der Weg nach Bethlehem mühsam. Dort angekommen ist kein Platz für sie. Die Umstände der Geburt weisen bereits darauf hin, dass auch Jesu Weg ein schwerer wird. Sein Weg führt ihn zu den Verachteten und schließlich ans Kreuz.

 

Ein überraschender Weg – Die Hirten

Lukas 2,6-20

Ausgerechnet Hirten, die in Israel nichts gelten, erfahren als erste durch den Engel von der Geburt Jesu. Sie sind arme, rechtlose Gestalten, mit   denen niemand etwas zu tun haben möchte, ohne festen Wohnsitz, nicht einmal als Zeugen vor Gericht akzeptiert.

Sie erfahren, dass die Heilszeit angebrochen ist: Friede für die Menschen. Das ist der Grund zu großer Freude. Noch in der Nacht machen sich die  Hirten auf den Weg, um das Wunder  zu sehen. Doch das Kind in der Krippe steht im Kontrast zu den Erwartungen der Ankunft des Messias in Glanz und Herrlichkeit. Gott kommt ganz anders zu uns. Seine Zuwendung gilt den Bedürftigen, dem erniedrigten Volk.

 

Ein dankbarer Weg – Simeon und Hanna

Lukas,22-39

Maria und Josef machen sich mit Jesus vierzig Tage nach der Geburt auf den Weg nach Jerusalem zum Tempel, um Gott für ihr Kind zu danken und es ihm zu weihen. So war es üblich: Das Gottesgeschenk wird gleichermaßen Gott zurückgegeben.

Im Tempel – dem Ort der Offenbarung Gottes – werden sie von dem alten Priester Simeon und der hochbetagten Prophetin Hanna erwartet. Während deren Lebensweg dem Ende entgegen geht, steht der Weg Jesu an seinem Beginn. In dem Kind erkennen Simeon und Hanna den langersehnten Heilsbringer, das Licht der Welt. Das wollen sie weitererzählen.

Quelle: Plan für den K

indergottesdienst 2015-2017 von Pastorin W

iltraud Schuchardt

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