Die große Einladung – Bibeltexte für Jung und Alt

DgE

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ich möchte Ihnen folgenden Text nach dem 1. Buch Mose, Genesis 29 – 33 vorstellen:

Durch eine List hatte Jakob seinen Bruder Esau um das Erbe und den Segen des Vaters gebracht. Er musste fliehen und kam in die Stadt seines Onkels Laban. Am Brunnen vor der Stadt begegnete er dessen Tochter Rahel. Jakob war froh, Menschen zu treffen, die ihn aufnahmen. Hier wollte er leben, bis der Zorn seines Bruders verraucht war. Jakob blieb bei seinem Onkel im Haus. Er verliebte sich in Rahel. „Ich möchte Rahel heiraten“, sagte er. „Warum nicht?“, antwortete Laban, „statt den Brautpreis zu bezahlen, kannst du sieben Jahre für mich arbeiten, dann bekommst du sie zur Frau.“ Doch als Jakob Hochzeit gefeiert hatte, hatte Laban ihm Rahels Schwester Lea gegeben. Jakob war wütend: „Du hast mich betrogen!“ sagte er. Doch Laban blieb gelassen. „Ich kann unmöglich die jüngere Tochter vor der älteren verheiraten. Du bekommst Rahel dazu, wenn du nochmals sieben Jahre für mich arbeitest.“ Jakob musste sich fügen. Schließlich lebte Jakob 20 Jahre bei Laban. Seine Frauen bekamen viele Söhne und Töchter. Auch eine eigene Herde hatte er sich inzwischen verdient. So erlebte er Gottes Segen. Da sprach Gott zu Jakob: „Zieh wieder in deine Heimat. Ich will mit dir sein.“ Und Jakob brach auf. Doch Jakob fürchtete sich vor seinem Bruder. Um ihn zu besänftigen, schickte er Geschenke voraus und brachte seine Familie in Sicherheit. Dann blieb er die Nacht über allein. Noch vor Sonnenaufgang stellte sich ihm ein Mann in den Weg und kämpfte mit ihm. (Siehe auch: Das Judentum – in diesem Martinsboten). Jakob sagte: „Segne mich. Sonst lass ich dich nicht los.“ Denn er erkannte: Das ist Gott. 400 Männer hatte Esau bei sich, als er Jakob entgegen zog. Jakob befürchtete das Schlimmste. Aber Esau hatte seinen Zorn vergessen. Er fiel seinem Bruder um den Hals und küsste ihn. Beide weinten vor Freude.

 Jakob hatte durch Betrug an seinem Bruder Esau Gottes Segen erschwindelt. Aber er musste die schmerzlichen Folgen in den folgenden Jahren tragen. Er war fleißig und gründete eine Familie und erlang auch Besitzstand. Gottes Segen war mit ihm. Und heute? Was macht Gottes Segen heute aus? Nun, in den natürlichen Gaben unseres Lebens erfahren wir Gottes segnende Hand: „Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand.“ Auch wenn wir vergeben und verzeihen, sind unsere offenen Arme das schönste Zeichen des Segen Gottes an uns.

(Zeichnung: Livia Scholz-Breznay / Bibeltext: Maike Sachs / Auslegung: Werner Schmückle / Bearbeitung und Kommentar: Jörg Wustmann)

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