Das ist mal eine Frage, die es sich zu stellen lohnt: „Was gibt mir eigentlich Kraft zum Leben?“
Da wird zuerst mal mancher ans Essen denken: „Gut, dass wir bei uns Essen in hervorragender Qualität und reichlich haben!“ Essen gibt Kraft – das ist unbestritten. Und wer seine Nahrung als von Gott geschenkt zu sich nimmt, ist sich der gottgeschenkten Lebenskraft bewusst. Heißt es aber nicht auch: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.“??
Junge Leute verlieren darüber meist keinen Gedanken. Sie sind voller Kraft und Spannung und Energie. Das Leben steht vor ihnen. Die Kraft ist ungefragt einfach da. Familie, Leben, Arbeit, Aufbau der Existenz – das steht an.
Je älter man wird, umso mehr Gedanken kommen hoch an den Sinn des Lebens. Wofür habe ich bisher gelebt? Wofür lebe ich heute? Lebe ich gern? Habe ich ein Ziel? Und vor allem: Wie ist das mit meiner Kraft? Manches strengt an. Manches will man nicht mehr (er-)tragen. Manches begeistert und macht neugierig. Manches aber ergeht auch wie ein Schicksal. Verluste werden deutlich und schmerzvoll. Wie sie ertragen?
Mir hilft die Vorstellung von Heimat. Früher war meine Heimat Stade. Da stand das Haus der Großeltern. Eines Tages wurde es abgerissen für neue Wohnungen. Da wurde mir klar: Wir haben hier keine dauerhafte Heimat. Nichts auf dieser Welt ist ewig. Unsere Heimat ist dort, wo wir herkommen – bei Gott. Da gehen die hin, deren Leben hier abgelaufen ist. Da sehen wir uns wieder. Und der, der uns hier besucht hat vom Himmel, der unser Leben gelebt hat in größter Einfachheit, der die sterbliche Welt brutal am Kreuz erfahren hat, der war der Erste, der die Schwelle des Todes überschritten und zum neuen Leben bei Gott gefunden hat! Jesus Christus hat uns unsere Heimat gezeigt.
Das gibt mir die Kraft zum Leben in dieser unserer Welt. Das Schöne genießen, das Schwere durchleben, die Liebe Gottes spüren und sie weitergeben. Und die Schuld, diese dauerhafte Last, ablegen können bei Gott. Zu wissen: Er steht trotz allem zu mir! Das schafft neue Energie, das gibt immer wieder Kraft zum Aufstehen. Kraft auch zur Liebe. Denn unser Leben wird erst reich, wenn wir unsere Kraft nutzen für andere!!
Woher beziehen denn Sie Ihre Kraft?
Ihr Pastor Burkhard Ziemens