Monatsspruch April 2018
Jesus Christus spricht: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
Johannes 20,21
Grafik: GEP
Foto: Lehmann
Mauern der Ängste überwinden
Wenn einer käme, durch die Mauern meiner Angst hindurchträte, mit vorsichtigem Schritt, so dass ich Vertrauen fassen könnte? Wenn er mir ins Gesicht sähe, als verstünde er alles und zu mir sagte: Friede sei mit dir! Was wäre dann?
Die Jünger haben sich verschanzt, verschreckt hocken sie beieinander und lassen die Köpfe hängen. Was der nächste Tag bringen wird, ist ungewiss. Da tritt er herein, Jesus, und sieht sie an, sieht ihre Angst und sagt: ?Friede sei mit euch!?
Ich stelle mir vor, wie die Jünger aufblicken. Still ist es, die Worte klingen nach, der Friedenswunsch breitet sich aus im Raum. Als er die Jünger erreicht und ihnen die Angst nimmt, sagt Jesus noch einen Satz. Der öffnet die Tür zur Zukunft: ?Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch! Ich bleibe bei euch mit meinem Frieden. Und ihr werdet euch wieder nach draußen wagen und ihn weitertragen.?
Angst zeigt sich auf unterschiedliche Weise. Die einen ziehen sich zurück. Andere legen sich einen Panzer zu. Die einen verstummen, andere werden aggressiv. Was wäre, wenn wir es wagten, durch die Mauern solcher Ängste zu treten, einfühlsam, entwaffnend? Wenn wir der Angst auf den Grund gingen und sagten: ?Friede sei mit euch!? Mit jedem Friedensgruß bewahren wir das Vermächtnis, das Jesus den Jüngern anvertraut hat. Wir hüten die Hoffnung, dass Erstarrte lebendig werden und Verstummte zu reden beginnen, dass Waffen beiseite gelegt werden und unter einem Panzer manchmal Flügel schimmern.
Tina Willms