Wie fast überall in alten Zeiten in unserer Gegend, war der Friedhof auf der Horst ein Kirchhof, weil die Verstorbenen der Gemeinde um die Kirche herum begraben wurden. Der Platz auf dem Kirchenhügel war allerdings begrenzt. – 1885 wurde der neue Friedhof am Ortseingang angelegt. Der damalige Pastor Brüning setzte sich dafür ein. Er selbst wurde dann später auch dort beerdigt. Die genaue geografische Mitte auf dem neuen Friedhof war der Brunnen. Saftiges Grün und farbige Sträucher und Blumen sollten deutlich machen: Der Tod ist nicht ein Übergang in ein dunkles, graues Nichts – sondern in eine schöne, farbige Welt außerhalb der unsrigen – in die Welt Gottes – in ein neues Leben.
Um diese schöne, bunte Welt symbolisch blühen zu lassen, brauchte es schlicht und einfach: Wasser.
Aber auch im übertragenen Sinne ist der Brunnen, ist das Wasser, ein zentraler Punkt unseres christlichen Glaubens und unserer Hoffnung.
Im Johannes Evangelium sagt Jesus zu der samaritischen Frau am Jakobsbrunnen:
„Wer von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben fließt.“ Joh. 4, 14
So ist der Brunnen, ist das Wasser Ausdruck unserer Hoffnung auf das ewige Leben, auf die große Geborgenheit bei Gott.
Unser Kirchenvorsteher Harry Feick aus Burg hat diese Gedanken aufgenommen. Er hat ihnen in der Figur der Frau am Brunnen einen lebendigen Ausdruck verliehen. Gemeinsam mit dem Maurer Wolfgang Eckhoff aus Burweg wurde die Statue an dem Platz errichtet, an dem vormals der zentrale Friedhofsbrunnen war. Die Friedhofsbesucher werden mit offenen, gebenden Armen empfangen. Der Kirchenvorstand dankt den beiden ganz herzlich für diese Bereicherung unseres Friedhofes auf der Horst.
(Text + Fotos: Hermann Kühn)